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Südsicht

Datum: 25. Juli 2009, 22:00-05:00 Uhr
Ort: Hochtaunus
Grenzgröße: nicht bestimmt
Gerät: 12" f/5; 10" f/5; 6" f/5

Objekte
DS:
GC:
PN:
Komet: C/2006 W3 Christensen

Planeten: Jupiter, Venus, Mars

Gutes Wetter hat sich angekündigt, kaum Mond, Wochenende. Das passt!

Mit Benny und Jan wurde spechteln im Taunus ausgemacht. Da ich im Moment alleine zu Hause bin und nichts besseres zu tun hatte, bin ich schon etwas früher los, um Jan zu besuchen. Benny wollte uns dann später auf dem Beobachtungsplatz treffen. In gemütlicher Runde wurden Erfahrungen ausgetauscht, geplautert, bis die Zeit gekommen ist, loszuziehen. Haben wir alles? klar. Dann mal los.

Als wir am Platz angekommen sind, kam auch schon Benny. Das nenn ich Timing. Dann können wir ja zusammen aufbauen. Es ist zwar noch hell, aber auskühlen kann das Gerät ja schon mal. Wolken sind noch da, die sollen aber laut Wetterbericht weggehen. Die Feuchtigkeit macht sich bemerkbar, eine viertel Stunde nach dem Hinstellen der Geräte sind die Tuben aussen beschlagen.

Langsam wird's dunkel, die Vorfreude steigt. Karten werden gerichtet, alles ist vorbereitet. Nur die Wolken wollen noch nicht weggehen. Na ja, mit plaudern können wir ein wenig die Zeit überbrücken. Dann geht es los.

Zuerst das Objekt, was bald wieder weg ist: der Komet C/2006 W3 Christensen. Ganz leicht aufzufinden über Zeta Cyg, direkt im Gesichtsfeld zu sehen. Ein nicht ganz so großer Schneeball, aber auch unter den noch nicht sonderlich guten Bedingungen ein sehr leichtes Objekt. Für mich nach Lulin der zweite Komet.

Was stand als nächstes an. Ich hatte eine Tour durch die tiefstehenden Objekte im Süden geplant. Diese sind nur kurze Zeit im Sommer zu sehen, die Nächte sind im Moment kurz, also bot sich heute die Gelegenheit. Im Moment sind aber noch Wolken in der Richtung und diese werden noch durch das Nahe Frankfurt schön angestrahlt. NLCs mal anders.

Irgendwie kamen wir dann auf den Kugelsternhaufen NGC-6934 im Delfin. Auch relativ leicht aufzufinden etwa 3° unter Epsilon Del, hatte ich den gleich mal eingestellt. Ein kleines Nebelwölkchen am Ende einer markanten Sternkette. Nicht besonders groß, aber schön zu sehen. Ein weiterer Kugelsternhaufen in meiner Liste abgehakt.

Nun mal dem majestätisch erscheindenden Jupiter einen Besuch abgestattet. Drei Monde sind schön zu sehen. Die Bänder kommen schon recht gut durch. Einfach Klasse, denk ich, was einem der Himmel an Sachen bietet, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann.

Ein kleines Ärgernis fällt uns dann ins Auge, ein Skybeamer. Munter tanzt der am Himmel Richtung Osten rum, na toll. Weiter ein bisschen umgeschaut, noch ein kurzes Ärgernis. Im Westen ist ein Feuerwerk. Erst blitzt es gewaltig, erst länger versetzt sind die Explosionen zu hören. Das geht aber bald vorbei.

Der Süden, mein eigentliches Ziel, ist noch verdeckt.

Also mit der Parallaktischen in die anderen Richtungen geschaut.

Pegasus, NGC-7331, das wär doch mal was. Die Region angefahren, mehrfach kontrolliert, zurückgefahren, wieder hingefahren. Aber erkennen konnt ich da nichts in meinem 6". Schade, alle reden davon und ich kann's mit nicht mal anschauen.

Zwischendurch immer wieder Wolken, die den Himmel zuziehen. Dann wurden einfach die Beobachterstühle im Dreieck gestellt und weiter geplaudert. Es gb viel zu erzählen, wir hatten uns seit dem ITV nicht mehr gesehen.

Der Himmel geht wieder auf, es geht Richtung M31, der Andromedagalaxie. Einfach ein schönes Objekt. Im Fernglas von schon eine tolles Bild, im Teleskop kommt da auch richtig was rüber, auch mit den Begleitern M32 und M110. Ich hab die Galaxie mal so richtig abfahren können, die hellen Bereiche passten gar nicht in's 13mm Okular rein. Solch ein Anbick läßt doch das Beobachterherz höher schlagen.

Dann mal ein Stückchen weiter runter geschwenkt zu NGC-404, Mirachs Geist. Direkt im Blickfeld des doch sehr hellen Sterns als kleines Nebelchen zu sehen. Dabei musste ich mich doch schon etwas konzentrieren, zu hell erscheint Mirach. Das erschwert mir zielich das indirekte Sehen.

Benny stellt in seinem 12"-er den Bubble-Nebel neben M52 ein. Das wollt ich mir auch mal anschauen. M52 kann ich super sehen (klar), an der Stelle, wo der Nebel sein soll, seh ich auch das "L", aber einen Nebel kann ich leider nicht identifizieren. Auch mit längerem Hinschauen war nix zu machen. Ich weiss nicht, warscheinlich kann man, wenn man weiss, wie der genau aussieht und wo genau der sein soll, sich den auch an dem Platz einen Nebel einbilden. Mir ist's jedenfalls nicht gelungen.

Dann wieder leichte Kost, h & chi eingestellt. Das Sternenmeer ist immer wieder ein Hingucker, im 6"-er passt das mal locker ins Bild, ohne die Miminalvergrößerung nutzen zu müssen.

Der Süden, mein eigentliches Ziel, ist noch verdeckt.

Im Kepheus stehen ein offener Haufen (NGC-6939) und eine Galaxie (NGC-6946) so dicht zusammen, das die in ein Bildfeld passen. Ich weiss allerdings nicht so genau, wo er ist. Benny stellte den ein. Wirklich klasse, so unterschiedliche Objekte in direkter Nachbarschaft.

Immer wieder haben wir mit Wolken zu kämpfen. Und dazu kommt noch die Feuchtigkeit, die zwischendurch mal (mein ich zumindest) nachläßt, aber jetzt wieder verstärkt für Probleme sorgt. Also wieder ein wenig Plauderrunde (oder Plauderdreieck, wie man's sehen will).

Der Südosten wird freier. Mal schnell orientieren. Hmmm. Was ich sehen wollt, ist jetzt aber schon weg. Apropos weg, Benny muss auch wieder nach Hause (ich hab aber keine Ahnung, wie spät es war).

Wir haben Jan und ich noch ein wenig geplautert und am Himmel querbeet geräubert, bevor im Osten Venus und Mars verfolgt haben. Mehr will ich aber nicht zu den Planeten sagen, sonst wird es peinlich.

Capella kommt immer höher, ist schon so hoch wie die untergehende Venus. Mal so zum Spaß auf M37 gehalten. Na ja, das braucht einen Wintermonat, das der offene Haufen richtig zu bewundern ist.

Ist auch jetzt schon spät geworden. Huch, 4:30 Uhr, wir müssen so langsam Schluss machen. Abbauen, einpacken, heimfahren. Auf'm Heimweg kommt ganz schön die Müdigkeit durch.

Es war ein toller Abend, auch wenn die eigentlichen Ziele verborgen geblieben sind. Und klasse war auch Jan und Benny mal wieder zu treffen.

Letzte Änderung: 26. Juli 2009