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Datum: 14. April 2009, 22:00-02:00 Uhr
Ort: Weinberge
Grenzgröße: nicht der Rede wert
Gerät: 6" f/5
Objekte
GX:
Nach dem zwangsweise ausgefallenen Osterspechteln unter dunklem Himmel endlich wieder einmal ein feiner Himmel, kaum Bewölkung. Schon in der Dämmerung kommen die ersten Sterne durch. Jawohl, das kann was werden.
Dämmerung...nach dem Frühlingsanfang und der Zeitumstellung dauert es mittlerweile recht lange, bis man von Dunkelheit reden kann. Bis dahin noch schnell einige Karten zurechtgerückt, Teleskop war noch im Auto und los gehts in die Weinberge.
Der Aufbau geht schnell von statten, Okulare parat gelegt, Stuhl und Karten zurechtgerückt und den Sucher nochmal ausgerichtet. Geplant sind Galaxien in Ursa Major und Canes Venatici von den Marathon-Threads.
Beim ersten Schwenk in die Richtung kurzes Stocken. Das wird aber eng mit dem Teleskop und dem Stativ. Mal grob versucht in Ursa Major durchzuschwenken...nein, geht nicht, da stoße ich immer wieder mit dem Tubus an. Also Stativbeine etwas enger gestellt, wirkt aber auch nicht. Also ganzes Stativ um 90° gedreht, jawohl, so geht es. Aber die parallaktische Ausrichtung samt Nachführung dahin, wird wohl eine Dobson-Feeling-Nacht. Nachführung ausgeschaltet.
Nicht entmutigen lassen, los geht es mit einem Standardobjekt, nämlich M51 (Gx; Sbc; 8,1mag; 12,7mag/'2; Whirlpool Galaxy) in Canes Venatici. Aufsuchen ganz einfach über Eta-UMa, im Sucher ganz leicht als Nebelchen zwischen zwei im Blickfeld aussen begrenzenden helleren Sternen zu sehen. Beim Blick durch 13mm Okular sehe ich zwar deutlich die beiden Kerne der Galaxien (zweite ist NGC-5195; Gx; SB0-a; 9,6mag; 13,0mag/'2) und ein nebliger Bereich drumherum, aber irgendwie hatte ich die schon mal besser gesehen bzw. in Erinnerung. Im 7mm Okular ähnliches Bild, keine Verbesserung. Sei es drum, ist wohl noch zu viel Fremdlicht da oder ich einfach nur noch blind.
Weiter gehts dann in den Jagdhunden mit M94 (Gx; Sab; 8,1mag; 13,6mag/'2). Diese kleine, aber sehr hell erscheinende Galaxie kommt mir wie eine elliptische Galaxie vor, die mit zwei hellen Sternen ein rechtwinkliges Dreieck bildet, wobei der Sternabstand ca. 1:2 ist. Einen heller Kernbereich mit einem leichten, gleichmäßigen Schimmer drumherum, insgesamt rundlich, ohne weitere Details kann ich wahrnehmen. Ich empfinde diese Galaxie als ein einfach zu sehendes Objekt.
Dann ein Schwenk ausgehend von Cor Caroli über eine markante 4er Konstellation zu M63 (Gx; Sbc; 8,5mag; 13,2mag/'2; Sunflower Galaxy). In einem aus Sternen gebildeten Dreieck außerhalb des rechten Winkels sehe ich einen kleinen Nebelfleck. Im 13mm Okular ist eine längliche Form in Richtung der Dreiecksformation ohne erkennbarem Zentrum zu sehen. Auch indirekt ist diese längliche Form zu sehen, aber ein deutlich definierteres, aber kein auffallend helles Zentrum. Im 7mm Okular konnte ich auch keine weiteren Details ausmachen.
Damit noch nicht genug Jagdhundfieber, es geht zu M106 (Gx; SBbc; 8,3mag; 13,5mag/'2). Das Aufsuchen empfand ich als etwas schwieriger, da ich auf dem Weg dahin nicht so markante Sterne als Anhaltspunkt hatte. Weiterhin steht das Teleskop fast senkrecht, was die Intuition der Bewegung irgendwie behindert. Im 13mm Okular sehe ich eine langgezogener nebliger Bereich mit deutlich hervorgehobenem zentrum. Indirekt wirkt das Zentrum fast punktförmig wie ein Stern, das gebiet insgesamt noch länger gezogen, aber kein Zuwachs in der Höhe.
Nun steht ein Wechsel an, es geht in Ursa Major. Zuerst suche ich nach M109 (Gx; SBbc; 9,8mag; 13,4mag/'2). Diese sehr kleine, sehr lichtschwache Galaxie war nicht einfach zu sehen, direkt wie indirekt musste ich mir schon Mühe geben. Indirekt erscheint mir diese etwas langgezogener mit einem leicht helleren Zentralbereich als direkt. Wirklich, ein schwereres Objekt für mich. Zu Hause kontrollierte ich nochmal (zur Sicherheit) mit Hilfe von Bildern etc. aus dem Internet, ob ich wirklich M109 gesehen hatte, jawohl es war M109.
Aber nicht verzagen, weiter in der Suche nach Fernen Welten, es geht zu M108 (Gx; Sc; 9,9mag; 13,0mag/'2), eine langgezogene Galaxie mit indirekt auch nicht dauerhaft zu haltendem kleinem, hellerem Zentrum: ich kann nicht genau sagen, ob es ein hellerer Zentralbereich oder ein Stern ist. Die Lage der Galaxie kann ich aber gut im 13mm Okular erkennen.
Nun, in der direkten Nachbarschaft zu M108 steht der planetarische Nebel M97 (PN; 9,9mag; Owl Nebula). Deutlich kann ich das runde Nebelchen sehen, es ist größer und heller als M108. Aber - Eulennebel - angeschaut hat Sie mich nicht, die schläft wohl, hab ich mir gedacht.
Apropos schlafen, so langsam kommt auch bei mir Müdigkeit durch. Ein Blick auf die Uhr sagt viertel vor zwei, es wird nun wirlich Zeit. Alles, samt Alt-Az-Montierung eingepackt und wieder den (kurzen) Heimweg angetreten.
Letzte Änderung: 17. Mai 2009